Medien-Blog

MDR für Fahnen auf halbmast

„In Thüringen wird über eine Trauerbeflaggung zum 50. Jahrestag des Mauerbaus diskutiert“, so behauptete man am Mittwoch bei MDR Thüringen. „Nach Angaben der Staatskanzlei ist eine solche Beflaggung an öffentlichen Gebäuden derzeit nicht geplant. Als Grund nannte ein Sprecher dem MDR THÜRINGEN, dass auch in den vergangenen Jahren die Fahnen im Freistaat nicht auf Halbmast gesetzt worden seien.“ Als Anlass für die Nachfragen verwies der Sender auf eine Auseinandersetzung 10 Jahre zuvor zum 40. Jahrestag des Mauerbaus. „Der damalige SPD-Fraktionsvorsitzende und Oppositionspolitiker Heiko Gentzel hatte sich vehement für eine derartige Beflaggung eingesetzt. Unter anderem hatte er der Landesregierung von Bernhard Vogel mangelndes Gespür für das „große Leid der Opfer und ihrer Familien“ vorgeworfen. Die CDU-Regierung hatte damals eine Trauerbeflaggung abgelehnt. Vogel hatte erklärt, dass die Mauer überwunden sei. Es gebe keinen Grund, das zu betrauern.“ Heiko Gentzel hat seine Meinung geändert. Er besteht nicht mehr auf einer Trauerbeflaggung, berichtet MDR Thüringen gestern.

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Dokumentationen: Volker Herres argumentiert an Fakten vorbei

Nach einer Studie der Otto-Brenner-Stiftung und „netzwerk recherche“ sinkt der Informationsanteil im Ersten. Festzustellen sei eine Boulevardisierung bei ARD und ZDF. In der Hauptsendezeit liefen Infotainment und Boulevardprogramm – dies sei ein Widerspruch zum öffentlich-rechtlichen Bildungsauftrag, so das Fazit der Studie von Fritz Wolf.

Dem widerspricht Volker Herres als Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen: Der Informationsanteil im Ersten sei mitnichten zurückgegangen, vielmehr blieb er in den letzten Jahren konstant. So lag der Informationsanteil 2010 bei 43 Prozent. Auch wenn der Streit schon einen Monat zurückliegt, soll er hier dokumentiert werden, da er charakteristisch für das Agieren einiger Spitzenvertreter der ARD ist.

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Bußgeld für Programmverstoß tut RTL nicht weh

Die Landesanstalt für Medien NRW (LfM) verhängte auf Geheiß der Kommission Jugendmedienschutz ein Bußgeld gegen RTL in Höhe von 15.000 Euro. Aufhänger war eine Szene aus der RTL-Sendung, in der eine Mutter ihre Tochter mehrfach geschlagen und beschimpft habe. Das sei von der „Super Nanny“ selbst als „Kindesmisshandlung“ bewertet worden, so Jürgen Brautmeier, Direktor der LfM. „Das ist aus unserer Sicht ein Verstoß gegen die Menschenwürde.“

Dagegen reichte der Sender Klage ein. RTL hatte sich jedoch mittlerweile entschieden, das Bußgeld zu zahlen. Dies sei jedoch nicht als Schuldeingeständnis zu verstehen, so RTL-Sprecher Christian Körner gegenüber dem Tagesspiegel.

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MDR-Intendant: Forderungen und Anforderungen (II)

Die Medien haben keine Freiheit an sich, sondern eine „dienende Freiheit“. Sie sollen der Demokratie dienen, indem sie einen wesentlichen Beitrag zur öffentlichen Meinungs- und Willensbildung leisten. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk mit seinen Angeboten in Information, Kultur, Bildung und Unterhaltung ist dabei unverzichtbar. Dies kann er durch ein plurales Programmangebot leisten – im Gegensatz zu rein privatwirtschaftlich organisierten Sendern, deren Programminhalt sich vor allem an Vermarktungsinteressen orientiert.

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MDR-Intendant: Forderungen und Anforderungen (I)

 

Jahrelang kämpfte MDR-Intendant Udo Reiter für einen ARD-Jugendkanal. Es sei naheliegend, neben dem KI.KA sowie den Jugendwellen im Radio ein „öffentlich-rechtliches junges Vollprogramm“ anzubieten. „Man kann nicht auf der einen Seite immer einen mangelhaften Informationsstand junger Leute und niedrige pädagogische Ansprüche mancher Privatprogramme beklagen und andererseits nichts dagegen tun.“ Am 23. Mai, einem Montag, legte Udo Reiter seine Forderung zu den Akten. Sie sei wünschenswert, aber nicht umsetzbar. Ein Jugendprogramm sei „alles in allem eine tolle Möglichkeit – es bleibt aber eine Illusion.“ Sowohl unter den Intendanten als auch in der Medienpolitik seien die Widerstände zu groß.

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Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)