Medien-Blog

Deutsche Sender zeigen nur wenige Animationsfilme deutscher Produzenten

Zwei Drittel des Programms im deutschen Kinder- und Jugendfernsehen besteht aus Animationsfilmen und Serien. Jedoch nur ein geringer Teil davon wird von deutschen Produzenten hergestellt. So bezieht allein der KI.KA 82 % des Animationsprogramms aus dem Ausland.

Dies sind Ergebnisse einer Studie „Film- und Fernsehproduktionswirtschaft – Kinder- und Jugendprogramm“, die von der Produzentenallianz mit der Hamburg Media School erstellt wurde.

Die deutsche Animationsbranche habe ihre Umsätze mit Kinofilmen von 27,5 Millionen Euro (2005) auf 44,2 Millionen im vergangenen Jahr (2010) steigern können, so digitalfernsehen.de. Doch im Fernsehen seien die Produktionsumsätze im gleichen Zeitraum von 21,9 Millionen auf 19,1 Millionen Euro gesunken. Dabei gibt es genügend Trickfilmproduzenten in Deutschland, die qualitativ hochwertige Animationen abliefern könnten, wie ein Blick aufs Kino zeigt.

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Kämpfen Verleger und private Sender ernsthaft gegen ARD und ZDF?

Es wird immer wieder behauptet, dass sowohl die privaten Fernsehanbieter wie auch die Zeitungsverleger gegen ARD und ZDF kämpfen würden. Dies scheint immer noch zu stimmen, wenn man die Schlagzeilen liest. „Verleger greifen ARD und ZDF von zwei Seiten an“, titeltet am 6. Mai das Handelsblatt. Die EU-Kommission in Brüssel solle prüfen, ob die Zusagen der Bundesrepublik im Zusammenhang mit den Drei-Stufen-Tests korrekt umgesetzt worden seien, forderte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Zeitungsverleger (BDZV), Dietmar Wolff. Unabhängig davon sei damit zu rechnen, dass einzelne Verlage vor deutschen Gerichten gegen bestimmte Online-Angebote von ARD und ZDF klagten.

Doch ist diese Polemik mehr Schein als Sein. Seit einiger Zeit machen Intendanten wie auch führende Zeitungsverleger und Chefs privater Sender darauf aufmerksam, dass ernst zu nehmende Konkurrenz aus dem Ausland in den deutschen Markt drängt. Da wird dann auf Google und Facebook verwiesen, Rupert Murdoch wird erwähnt.

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ZDF-Intendant: Bewerbung, die keine ist

Claudius Seidl bewirbt sich als ZDF-Intendant. So konnte man seinen Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS) vom letzten Sonntag verstehen, in dem er schilderte, wie er vom ZDF keinen Anruf bekam, obwohl er doch nur wissen wollte, wo und wie er sich als Intendant bewerben kann. Und er versprach auch gleich, was er alles als Intendant machen würde: neue Filme ausstrahlen, Kochshows, Arztserien, TV-Movies und Spartenkanäle streichen und die Gebühren senken.

Nun gibt es eine FACEBOOK-Seite: „Claudius Seidl als ZDF-Intendant“. Mehr als 1.300 Nutzern gefällt diese Seite.

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„Hallo Spencer“: Kika zahlte auch hier doppelt

Seit einiger Zeit ist Angelika Paetow nicht mehr Leiterin der Abteilung Kinder und Familie im NDR Fernsehen, berichtet Kai-Hinrich Renner im Hamburger Abendblatt. Sie hatte vor Jahren mit dem Fernsehproduzenten Winfried Debertin (ihrem damaligen Lebensgefährten) die NDR-Kinderserie „Hallo Spencer“ entwickelt und mit seiner Firma Penta TV produziert. „Bei der letzten Lieferung kam es 2001 offenbar zu Unregelmäßigkeiten: NDR-Mitarbeiter berichten, dass Debertin unter die neuen Folgen altes, bereits bezahltes Material gemischt habe. Zudem habe er „Hallo Spencer“-Folgen an EM.TV verkauft, obwohl die Rechte an ihnen beim NDR lägen.“

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Dietrich Leder zur Binnenkonkurrenz zwischen ARD und ZDF

Für Dietrich Leder ist es offensichtlich: ARD und ZDF rüsten auf. Und dies nicht nur im Abwehrkampf gegen die privaten Sender, sondern auch für den Wettbewerb miteinander. So interpretiert er in der Funkkorrespondenz (14/2011) aktuelle Entscheidungen von ARD und ZDF.

„Dass das ZDF beispielsweise die Free-TV-Rechte an der Champions League für drei Jahre kaufte (gültig ab der Saison 2012/13), hat auch damit zu tun, dass das Zweite ein großes Defizit, das sein Programm im Vergleich mit dem Ersten besitzt, ausgleichen will.“ Und die ARD setzt „auf etwas, das wiederum dem ZDF sehr bekannt vorkommen wird – auf regional verortete Krimis. Tatsächlich hatte ja das Zweite Ende der 1990er Jahre sein Vorabendprogramm fast ausschließlich mit dieser Krimisorte bestückt.“

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Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)