So meldete es epd medien gestern: Durch den Verzicht auf Sportgroßereignisse sparen ARD und ZDF im deutlich dreistelligen Millionenbereich. Geld, das sie den treuen Gebührenzahlern zurückgeben wollen.
Nach der verlorenen Wahl in Baden-Württemberg muss die CDU einen neuen Koordinator für ihre Medienpolitik suchen. Bisher war dies die Aufgabe der Stuttgarter Staatskanzlei. Neue Staatsverträge müssen die Länderchefs einstimmig beschließen, ansonsten bleibt alles beim ALTEN. Das koordinierende Land tritt auch als Wortführer auf. Medienpolitik ist also vor allem ein Kompromissgeschäft,
Heute hat der Sportausschuss des Bundestages ARD und ZDF sowie den DLV eingeladen. Es geht um die Fernseh-Berichterstattung zur Leichtathletik-WM. Abgesehen davon, dass die Vizepräsidentin des DLV nicht eingeladen werden muss – sie ist Vorsitzende des Ausschusses – hätte der Ausschuss das Thema besser etwas weiter gefasst. Wieso thematisiert man nur die Fernsehübertragung eines Ereignisses einer Sportart? Wieso macht man sich zum Lobbyisten eines Verbandes, der die Fernsehrechte an eine Agentur weitergereicht hat, die damit natürlich Gewinn machen will? So ist es für ARD und ZDF ein Leichtes darauf zu verweisen, dass man mit Gebührengeldern sparsam umgehen muss. Anscheinend hat ja keiner für die deutschen TV-Rechte mehr geboten als ARD und ZDF. Mit ihrem Verweis auf die Marktpreise sind ARD und ZDF „aus dem Schneider“.
Oder wollen die Abgeordneten verlangen, dass ARD und ZDF mehr Gebührengelder ausgeben als nötig? Mit welcher Begründung? Wem helfen Sie? Wohl weder dem DLV oder gar den Sportlerinnen und Sportlern, sondern der Agentur, die die Vermarktung der TV-Rechte erworben hat.
Zum 1. Juli 2006 wurde Verena Wiedemann die Generalsekretärin der ARD. Sie kam aus Brüssel. Dort war sie 13 lange Jahre Leiterin des ARD-Verbindungsbüros, das sie selbst aufgebaut hatte – also die Lobbyistin der ARD. Ein Jahr zuvor hatten die Ministerpräsidenten die Rundfunkgebühr nicht so erhöht, wie es die Kommission zur Ermittlung der Finanzen vorgeschlagen hatte. Damals glaubten die Intendanten offensichtlich, dass sie auch in Deutschland eine Lobbyistin brauchten. Sie sei verantwortlich für die strategische Positionierung der ARD, die Interessenvertretung nach außen und die Öffentlichkeitsarbeit, heißt es auf ard.de/intern „Die Generalsekretärin ist zugleich stellvertretende Vorsitzende der ARD-Strategiegruppe. Sie hat ein Zutritts- und Mitwirkungsrecht in allen Kommissionen und Arbeitsgruppen, auch bei den Tochterunternehmen, in der Fernsehprogrammkonferenz und den ARD-politisch relevanten Gremien, soweit sie dies für erforderlich hält.“
Auf seiner Sitzung am Mittwoch nächster Woche (23. März) will sich der Sportausschuss des Bundestages mit der Sportberichterstattung von ARD und ZDF beschäftigen wird. So meldet es ZEIT ONLINE. Berichterstatter sind unter TOP 3 ARD und ZDF sowie der Deutsche Leichtathletik-Verband. Eine seiner Vizepräsidentinnen ist Dagmar Freitag. Als Vizepräsidentin ist sie verantwortlich für Wirtschaft und Veranstaltungsmanagement des DLV. Weiterlesen