Hans-Peter Siebenhaar hat ARD und ZDF als „nimmersatt“ beschrieben. Doch trifft diese Beschreibung auf alle ARD-Anstalten zu? Anbei mein Artikel, der im aktuellen Auslöser, der Zeitschrift des Sächsischen Filmverbandes, erschienen ist:
Der MDR plant im Jahr 2013 mit 657 Mio. Euro an Einnahmen. Er hat 2. 015 feste sowie über 1.400 fest-freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Diese werden nach Tarif bezahlt. Intendantin und Direktoren sind besser bezahlt als Ministerpräsidenten und Ministerinnen. Der MDR veranstaltet Feste der Volksmusik und produziert einen zusätzlichen Tatort. Er verfügt über eine große Zahl an Tochterfirmen, die Gewinne erwirtschaften. Doch lebt der MDR auf einer Insel der „Nimmersatten“?
Dies beschreibt Ute Rang in einem Artikel für die Ostthüringer Zeitung (23.01.). Eine Leserin hatte ihr geschrieben, dass der Beitragsservice zuviel Geld abgebucht habe. Das Problem wurde von einem MDR-Mitarbeiter aufgeklärt: „Da die GEZ aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht die Information, dass es sich um Rundfunkgeräte im Kleingartenverein handelte, so hinterlegen durfte, dass diese automatisiert ausgelesen werden können, wurde der Kleingarten entsprechend der gesetzlichen Vorschriften (Rundfunkbeitragsstaatsvertrag) ab 01.01. 2013 als Wohnung deklariert.“
„Wir erwarten auch auf der ARD-Schiene ein größeres Engagement für Sachsen-Anhalt. Auch unsere Gebührenzahler wollen sich in der ARD wiederfinden“, sagte der für Medien zuständige Chef der Staatskanzlei, Rainer Robra (CDU) der Mitteldeutschen Zeitung. Man habe außer dem Polizeiruf keinen prominenten Sendeplatz im Ersten. Da der Polizeiruf von Halle nach Magdeburg wandere, erwartet man „eine Kompensation für Halle. Dass Halle vom MDR nicht bespielt wird, ist nicht hinnehmbar“, sagte Robra der Mitteldeutschen Zeitung. In einer Lage wie Sachsen-Anhalt sei Thüringen vor Jahren gewesen. Dass Thüringen nun zwei Tatorte (Erfurt und Weimar) bekomme, sehe er „ als Überkompensation“ an.
Der NDR will in 2013 mit einem ausgeglichenen Haushalt abschließen. Die Einnahmen sollen 1072,5 Millionen Euro und die Ausgaben 1072,3 Millionen Euro betragen. In 2013 will der NDR zudem 13 Stellen abbauen. Zugleich werden 14 bisher befristeten Stellen, die im Landesfunkhaus Niedersachsen für die neue regionale Nachrichtensendung ‚NDR aktuell‘ um 21.45 Uhr eingerichtet waren, dauerhaft gesichert. Der NDR beschäftigt 3.494 festangestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Stand: 31.12.2009).
„Starker Medienstandort Mitteldeutschland sollte Ziel des neuen Geistes sein“, so ist die Presseerklärung des Mitteldeutschen Film- und Fernsehproduzentenverbandes zu seiner gestrigen Mitgliederversammlung überschrieben, die wir hier im Wortlaut dokumentieren.