ARD und ZDF hatten im Mai verkündet, dass sie diesmal nicht nur in ihren Hauptprogrammen und auf den zugehörigen Internetplattformen über Olympia berichten wollen. In bis zu sechs parallelen Livestreams sollten rund 900 Stunden lang Wettkämpfe zu sehen sein. Die Digitalkanäle wolle diesmal man nicht nutzen. Der Präsident des VPRT, Jürgen Doetz, ein Verband privater Sender, der seit einiger Zeit mit ARD und ZDF in der Deutschen Content Allianz gemeinsam medienpolitisch agiert, kritisierte die „Maßlosigkeit“ mit der ARD und ZDF „ihren Sportinformations- und Telemedienauftrag interpretieren“.
„Der Digital-Auftrag mit sechs Kanälen ist auf breiter Basis gescheitert – und die Hauptprogramme überaltern weiter vor sich hin“, erklärte gestern VPRT-Präsident Jürgen Doetz in Bezug auf die Forderung aus dem MDR-Rundfunkrat, einen neuen öffentlich-rechtlichen TV-Jugendsender zu entwickeln. Weiterlesen
Den Zeitungsverlegern ging es mit ihrer Klage gegen die „Tagesschau“-App, die sie vor 13 Monaten symbolisch zum NRW-Medienforum ankündigten, darum, Druck auf die Medienpolitik zu machen und eine Reform der Mediengesetze in Deutschland anzuschieben. „Es geht um die künftige Architektur des Mediensystems, in dem die Zeitungsverlage sich als wirtschaftlich und publizistisch erfolgreiche Unternehmen weiterentwickeln können“, zitierte spiegel.de den Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), Dietmar Wolff, von der BDZV-Jahrespressekonferenz.
„Wie viele Zeitungen es hierzulande wirklich gibt, wo überall Lokalausgaben erscheinen, wie hoch deren Auflagen sind, weiß keiner so genau. Weder der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) noch die Auflagenzähler von der IVW haben vollständige Zahlen. Denn nicht jeder Verlag ist Mitglied im Verband, nicht jeder Titel lässt seine Auflage von der IVW prüfen.“
In der Dortmunder TU erforscht man seit Jahren die Medienkompetenz deutscher Schüler. „Bezogen auf die schulische Nutzung digitaler Medien liegt Deutschland damit in der Sekundarstufe international im unteren Drittel. Nur wenig besser sieht es in der Primarstufe aus: Rund die Hälfte der Grundschüler in Deutschland berichten, dass sie nie mit digitalen Medien in der Schule lernen.“ So stellt die WELT aktuelle Ergebnisse dar. Die Mehrheit der Schülerinnen und Schüler – über 80% – würde in Kernfächern wie Mathe, Deutsch, Englisch und Naturwissenschaften nie im Unterricht den Computer nutzen.
Dies liegt zum einen daran, dass die Schulen mangelhaft ausgestattet und die Lehrer wenig informiert seien. Didaktisch für den Computer aufbereitete Angebote seien nicht bekannt. Fortbildungen sind zumeist freiwillig, Fortbildungsoffensiven der Kultusministerien bzw. der Landesmedienanstalten erreichen nicht alle Lehrerinnen und Lehrer.