Heiko Hilker

Zitiert: Populisten im schlüsselfertigen Überwachungsstaat

Würden Populisten mit einem autoritären Verständnis von Staatlichkeit heute auf die Regierungsbank gelangen, hätten sie Zugriff auf ein beängstigendes Arsenal von Repressionswerkzeugen. Mit der Vorratsdatenspeicherung lassen sich Kommunikationsströme und Bewegungsprofile von Oppositionellen und Journalisten nachvollziehen. Der Staatstrojaner gewährt Vollzugriff auf Smartphones und Computer. Polizeiarbeit wurde zunehmend in den „präventiven“ Bereich verlagert und so vergeheimdienstlicht. Basierend auf Annahmen und Wahrscheinlichkeiten dürfen heute so schwere Eingriffe in Grundrechte vorgenommen werden, wie nie zuvor. In Kombination mit schwammigen Rechtsbegriffen wird daraus eine toxische Mischung. Es liegt auf der Hand, dass eine völkische Partei ein anderes Verständnis davon hat, was eine „drohende Gefahr“ oder einen „Gefährder“ ausmacht. … Weiterlesen

Dokumentiert: Analyse von Frames gehört in die journalistische Ausbildung

 

Journalistinnen und Journalisten sind es gewohnt, Fakten, die ihnen beispielweise von der Politik präsentiert werden, kritisch zu überprüfen. Aber sind sie es auch gewohnt, dies mit den Frames zu machen, die mit den Aussagen der Politiker präsentiert werden? Sie sollten es jedenfalls – ganz egal, ob diese Frames bewusst oder unbewusst in die Rede fließen. … Weiterlesen

Dokumentiert: Flächendeckende scheinselbständige freie Mitarbeiterschaft befördert Machtmissbrauch

Wer das System des Machtmissbrauchs im WDR nachhaltig abbauen will, hätte hier jedenfalls eine signifikante Möglichkeit: das System flächendeckender scheinselbständiger freier Mitarbeiterschaft der eigenen programmprägenden Journalisten zu beenden und deren Tätigkeit in feste Anstellungsverhältnisse zu überführen. Es ist betrüblich, dass dieser wesentliche Punkt im Abschlussbericht der ehemaligen Gewerkschafterin Wulf-Mathies nicht zur Sprache kommt. Es geht im WDR (und den anderen öffentlich-rechtlichen Anstalten) eben nicht nur, wie Wulf-Mathies meint und was ihre zentrale Forderung ist, um einen „Kulturwandel“, wie sie im Schlusskapitel ihres Prüfberichts schreibt, sondern es geht ganz klar auch um eine Legalisierung von Arbeitsverhältnissen und um die Gewährung ganz grundlegender Arbeitnehmerrechte gerade auch für die Mitarbeiterinnen und Journalistinnen. … Weiterlesen

Dokumentiert: Keine kommunizierenden Röhren beim WDR

Ein Programmdirektor kommuniziert nur über soundsoviele Zwischenhierarchen mit einem Redakteur oder einer Redakteurin. Und die sind heute zumeist Allrounder, sie sollen in allen Programmbereichen einsetzbar sein. Redakteure sind heute zwar – positiv gesehen – flexibel, aber damit auch austauschbare Figuren geworden. Ihre jeweilige Fachkompetenz gegenüber Vorgesetzten ist somit ausbaufähig. Früher gab es Historiker in der Geschichtsredaktion, heute gibt es nicht mal mehr eine Geschichtsredaktion. Heute gibt es im WDR-Fernsehbereich – und das wurde von Monika Wulf-Mathies mit am heftigsten kritisiert – keine Fachredaktionen mehr für bildende Kunst, Musik, Theater… Weiterlesen

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)