Medien-Blog

Dokumentiert: Formaler und ästhetischer Reichtum der Gattung Hörspiel ist bedroht

„Die mittelmäßigen „Radio-Tatorte“, die in allen Landesrundfunkanstalten wiederholt werden müssen, wie auch das senderübergreifende „ARD-Radiofeature“ sind massive Anschläge auf den Rundfunkföderalismus, der die einzigartige Vielfalt der radiophonen Formen in Deutschland erst ermöglicht hat. Von der unter dem vorsätzlich irreführenden Titel „Radiofestival“ genannten abendlichen Gleichschaltung der Kulturwellen im Sommer gar nicht zu reden. Und der Intendant des Saarländischen Rundfunks, der Anstalt, in der das Neue Hörspiel – mit großem N – erfunden wurde, hat sich Anfang letzten Jahres in der Ankündigung der Zusammenarbeit mit dem Hörspiel des Deutschlandfunks gefreut, dass er dadurch „kostenintensive Investitionen in Technik [und, so wäre zu ergänzen, in Personal; JM] vermeiden“ könne. „8 Milliarden. Zwangsgebühr. Kleist.“ Weiterlesen

Dokumentiert: Neues Fernsehprinzip „Cord Cutting“

„Cord Cutting“ ist heute eines der meistgehörten Schlagworte, wenn in den USA über die Zukunft des Fernsehens diskutiert wird. Überall wird davon geredet, die Nabelschnur zum Kabelfernsehen zu durchtrennen und stattdessen für die Programme, die man wirklich sehen will, zu bezahlen. „All Access“ ist ein solches Angebot, das über CBS.com oder per CBS-App als Streaming-Service nach Belieben empfangen werden kann. Von Jim Lanzone erfuhr man nun erstmals Genaueres. Er nennt „All Access“ ein Angebot für Super-Fans, das für 5,99 Dollar im Monat Zugang zu 6500 Serien-Episoden und der ganzen CBS-Bibliothek mit klassischen Serien von „MacGyver“ bis „Star Trek“ und von „Cheers“ bis „Twin Peaks“ bietet. Weiterlesen

Rechnungshöfe fordern: Drei-Stufen-Tests sollen kostengünstiger werden

„Die beiden Rechnungshöfe haben dem Landtagsbericht zufolge vorgeschlagen, die Kosten für künftige Drei-Stufen-Tests zu reduzieren oder zu begrenzen. Den Hinweisen des Thüringer Rechnungshofs und des Rechnungshofs von Rheinland-Pfalz hat sich nun der Landtag in Stuttgart angeschlossen und die baden-württembergische Regierung zum Handeln aufgefordert.“ Dies berichtet Volker Nünning in der Medienkorrespondenz (8/2015). Grundlage des Berichts war eine Prüfung der Dreistufentests für die Telemedienangebote des Kinderkanals. Diese fanden in der Verantwortung des MDR-Rundfunkrates statt. „Die beiden Rechnungshöfe stellten fest, dass sich die Kosten für die Drei-Stufen-Tests beim Kinderkanal auf über 767.000 Euro beliefen. In diesem Betrag seien noch nicht Gemeinkosten (etwa Miete) und auch nicht direkt zurechenbare Personalausgaben berücksichtigt. … Insbesondere die Kosten für die Gutachten zu den marktlichen Auswirkungen, speziell die Gutachten zu kleineren Telemedien-Angeboten wie Kika-Text oder Kika plus, hätten die Rechnungshöfe moniert.“ Weiterlesen

Zitiert: Das Digitalradio wird als App-Radio zum „Dialog“radio

„Dialogradio heißt aber nicht nur Kommunikation mit den Hörern und Nutzern, es verändert auch das Verhältnis von Programmmachern und Programmnutzern und bedeutet in der Konsequenz: Personalisierung des Radios. Das Dialogradio wird seinen Hörern und Nutzern Angebote machen, Inhalte zu wählen, zu bewerten und zu „skippen“. Das Dialogradio wird auf Vorlieben reagieren und Titel, Genres, Stimmungen auch regionalspezifisch anbieten. Und es wird nicht nur auf Interaktionen, Nutzungszeitpunkte oder Orte reagieren, sondern vielleicht eines Tages mithören und dadurch gezielt auf das Lebensumfeld seiner Nutzer reagieren können. … Weiterlesen

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)