Medien-Blog

Probleme eines Europäischen Portals, wie es Ulrich Wilhelm vorschwebt

„Letzte Woche hatte der ARD-Vorsitzende Ulrich Wilhelm jede Menge Gelegenheiten sein Lieblingsprojekt vorzustellen: ein europäisches Portal, das Netflix, YouTube, Google sowie Facebook Konkurrenz machen und Kulturinstitutionen, öffentlich-rechtliche und private Medien einbeziehen soll“,

berichtete Kai-Hinrich Renner im Hamburger Abendblatt.

„Am Montag brachte das „Handelsblatt“ dazu ein Interview mit ihm. Am Dienstag sprach er darüber in Berlin vor Zeitungsverlegern. Und am Mittwoch stellte er das Vorhaben auf den österreichischen Medientagen in Wien vor.“

Ulrich Wilhelm nutzte also jede Gelegenheit, sein Thema anzusprechen.

„Doch kann ein solches Projekt jemals realisiert werden? Das ist eher unwahrscheinlich“,

so Kai-Hinrich Renner. Wie soll eine europäische Variante entstehen, wenn sich weder ARD und ZDF, noch die deutschen privaten Medienkonzerne oder gar alle zusammen auf gemeinsame Standards einigen können. Weiterlesen

Zitiert: Warum Intermediäre im Internet reguliert werden müssen

Information und Kommunikation sind entscheidende Instrumente der Macht, konstatierte der spanische Soziologe Manuell Castells in seinem wichtigen Werk über die Netzwerkgesellschaft. Da der Datenkapitalismus ein Oligopol von fünf gigantischen Netzkonzernen hervorgebracht hat, sind stark vermachtete Strukturen entstanden, deren Geschäftsmodelle letztlich… Weiterlesen

„Die Kraft des Dokumentarischen“ ohne „lindernden Kommentator“

Diemuth Roether beschreibt „Ein Hörspiel und seine Folgen“ – im Jahr 1968: „Zu den medienhistorischen Anekdoten, die zeigen, wie aufgeheizt das gesellschaftliche Klima in den Jahren um 1968 war, gehört die Rezeptionsgeschichte des Hörspiels „Die Falle“ von Peter O. Chotjewitz, das der Süddeutsche Rundfunk (SDR) am 29. Januar 1969 sendete. In „Die Falle – oder: die Studenten sind nicht an allem schuld“ hatte Chotjewitz dokumentarisches Material des Jahres 1968 bearbeitet und collagiert. Es waren, wohlgemerkt, keine Original-Tondokumente, alle Zitate – Äußerungen von Politikern, Richtern, Studenten und auch von Bürgern, die die Demonstrationen beobachteten – wurden von Schauspielern nachgesprochen. Diese agierten jedoch so natürlich, dass sie sehr lebensecht wirkten. … Weiterlesen

„Vergütungsabstand“ zwischen RBB und Land Berlin wächst

2004 wurde schon einmal darüber diskutiert, um wieviel Cent die Rundfunkgebühr erhöht werden soll. Die KEF hatte 109 Cent vorgeschlagen. Einige Ministerpräsidenten wollten weniger. Georg Milbradt, Edmund Stoiber und Peer Steinbrück wollten den Sendern nur 81 Cent zugestehen. Dazu hatten sie auch eine Rechnung vorgelegt. Die Sender versuchten die Politiker mit Absichtserklärungen von dieser Absicht abzuhalten. So  erklärte die ARD im Jahr 2004:

Die ARD-Anstalten werden sich auch weiterhin bei ihren Gehaltstarifabschlüssen am finanziellen Volumen der Abschlüsse im Öffentlichen Dienst als Obergrenze orientieren.

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Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)