Heiko Hilker

Perspektiven eines Wertwandels

„Wenn wir die Haltungen des starren Festhaltens am Alten und der Resignation einmal vernachlässigen, die für jüngere Menschen nicht so typisch sind, können wir aus unseren Daten drei um die Jugend konkurrierende Pfade des Wertewandels bestimmen:

  • Selbstentfaltung durch Protest und idealistisches Engagement (Idealist – stagnierend),
  • Selbstentfaltung durch Konsum und Genuß (Hedomat – zunehmend) und
  • Selbstentfaltung durch selbstbestimmte Integration (Realist – zunehmend).

Von der Innovationsbereitschaft und Reformfähigkeit unserer Gesellschaft, insbesondere ihrer Eliten, hängt es ab, ob wir junge Menschen als aktive Realisten in das soziale System integrieren können oder sie als Hedomats einer politisch diffusen Protesthaltung überlassen, die die Gefahr des Abgleitens in den Rechtsradikalismus mit sich bringt. … Weiterlesen

Fernseh- und Filmproduktion 2015 und 2016 – Konzentration und regionale Schwerpunkte der Auftragsproduktionsbranche

Deutschsprachige Fernsehsender haben in 2015 und 2016 ein großes Volumen an Neuproduktionen bei der deutschen Produktionsbranche beauftragt. Das Gesamtvolumen lag in beiden Jahren bei 740 000 Minuten. Da parallel auch die vom Volumen viel kleinere Kinoproduktion hohe Werte erzielte, ergibt sich insgesamt für die Produktionsbranche ein im Langzeitvergleich sehr hohes Produktionsniveau.

Betrachtet man die Auftragsproduktion nach Bundesländern, hat die NRW-Branche in beiden Untersuchungsjahren ihre Führungsposition im Länderkreis noch weiter ausbauen können; der Marktanteil ist in 2016 auf 42 Prozent gestiegen. Das zweitgrößte Produktionsvolumen erreicht seit Untersuchungsbeginn beständig die bayerische Produktionsbranche. Weiterlesen

Wieder mal eine Protokollnotiz für bessere Vergütung der Produzenten

Die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten forderten schon vor zehn Jahren in einer Protokollerklärung, „dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk im Bereich Film- und Fernsehproduktionen Unternehmen sowie Urhebern und Leistungsschutzberechtigten ausgewogene Vertragsbedingungen und eine faire Aufteilung der Verwertungsrechte gewähren soll.“ Nun verlangen sie, „die derzeitigen Vertragsbedingungen in einer Weise anzupassen, die der Film und Medienproduktionswirtschaft unter Berücksichtigung einer Rechteverteilung eine angemessene Finanzierung der Produktionen sichert, die sie für ARD und ZDF auch zur Nutzung im Internet liefert.“ Dies kann ja nur heißen, dass ARD und ZDF der Aufforderung aus dem Jahr 2008 nicht entsprechend nachgekommen sind. Sicher, es hat Verbesserungen gegeben. So hat die ARD im Jahr 2015 mit der Produzentenallianz „Eckpunkte für ausgewogene Vertragsbedingungen und eine faire Aufteilung der Verwertungsrechte bei Produktionen für die Genres Fiktion, Unterhaltung und Dokumentation“ vereinbart. Doch offensichtlich hat diese Vereinbarung, bei allen Verbesserungen, noch nicht zu einer „angemessenen“ Vergütung geführt. Dies gilt insbesondere für die Onlinerechte, die in der Protokollnotiz zum 22. Rundfunkändernungsstaatsvertrag gesondert erwähnt werden. Weiterlesen

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)