Mit der Idee eines Public Open Space wird die Idee des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in die digitale Welt weiterentwickelt. Ein Public Open Space sollte die Wissensbestände und das Material, das mit öffentlicher Finanzierung zustande gekommen ist, einer breiten Öffentlichkeit digital zugänglich und nutzbar zu machen. Deshalb ist es ganz wichtig, dass nicht nur – neben allen öffentlich-rechtlichen Anstalten – Archive und Museen, sondern auch andere öffentliche Bildungs- und Kulturinstitutionen, Hochschulen und zivilgesellschaftliche Organisationen vertreten sind. Und auch der aktive Teil des Publikums, der sich medial ausdrücken will gehört auf eine solche große Plattform. Darüber hinaus gilt es auch, mittelfristig die europäische Dimension mitzudenken, denn das Internet ist nicht in kleine national begrenzte Räume aufzuteilen. Wir arbeiten mit einer Gruppe von Medienwissenschaftler und -praktikern daran, das Konzept eines European Public Open Spaces namens EPOS zu entwickeln, das den ganzen europäischen Reichtum audiovisueller und textbasierter Inhalte vereint. Das ist sicher Zukunftsmusik, aber an die Klänge sollten wir uns schon einmal gewöhnen.
„Letzte Woche hatte der ARD-Vorsitzende Ulrich Wilhelm jede Menge Gelegenheiten sein Lieblingsprojekt vorzustellen: ein europäisches Portal, das Netflix, YouTube, Google sowie Facebook Konkurrenz machen und Kulturinstitutionen, öffentlich-rechtliche und private Medien einbeziehen soll“,
berichtete Kai-Hinrich Renner im Hamburger Abendblatt.
„Am Montag brachte das „Handelsblatt“ dazu ein Interview mit ihm. Am Dienstag sprach er darüber in Berlin vor Zeitungsverlegern. Und am Mittwoch stellte er das Vorhaben auf den österreichischen Medientagen in Wien vor.“
Ulrich Wilhelm nutzte also jede Gelegenheit, sein Thema anzusprechen.
„Doch kann ein solches Projekt jemals realisiert werden? Das ist eher unwahrscheinlich“,
so Kai-Hinrich Renner. Wie soll eine europäische Variante entstehen, wenn sich weder ARD und ZDF, noch die deutschen privaten Medienkonzerne oder gar alle zusammen auf gemeinsame Standards einigen können. Weiterlesen
Nichts für den Donnerstag: „Wenn ich“, sagte Kai Wiesinger im Interview mit der Süddeutschen Zeitung, „beim Sender mit einem Drehbuch zu einem Redakteur kam, von dem ich vermutete, er könnte zuständig sein, dann sagte er zu mir: Dein Buch… Weiterlesen
Diemuth Roether beschreibt „Ein Hörspiel und seine Folgen“ – im Jahr 1968: „Zu den medienhistorischen Anekdoten, die zeigen, wie aufgeheizt das gesellschaftliche Klima in den Jahren um 1968 war, gehört die Rezeptionsgeschichte des Hörspiels „Die Falle“ von Peter O. Chotjewitz, das der Süddeutsche Rundfunk (SDR) am 29. Januar 1969 sendete. In „Die Falle – oder: die Studenten sind nicht an allem schuld“ hatte Chotjewitz dokumentarisches Material des Jahres 1968 bearbeitet und collagiert. Es waren, wohlgemerkt, keine Original-Tondokumente, alle Zitate – Äußerungen von Politikern, Richtern, Studenten und auch von Bürgern, die die Demonstrationen beobachteten – wurden von Schauspielern nachgesprochen. Diese agierten jedoch so natürlich, dass sie sehr lebensecht wirkten. … Weiterlesen
2004 wurde schon einmal darüber diskutiert, um wieviel Cent die Rundfunkgebühr erhöht werden soll. Die KEF hatte 109 Cent vorgeschlagen. Einige Ministerpräsidenten wollten weniger. Georg Milbradt, Edmund Stoiber und Peer Steinbrück wollten den Sendern nur 81 Cent zugestehen. Dazu hatten sie auch eine Rechnung vorgelegt. Die Sender versuchten die Politiker mit Absichtserklärungen von dieser Absicht abzuhalten. So erklärte die ARD im Jahr 2004:
Die ARD-Anstalten werden sich auch weiterhin bei ihren Gehaltstarifabschlüssen am finanziellen Volumen der Abschlüsse im Öffentlichen Dienst als Obergrenze orientieren.