„So stellte Schönenborn für historische Formate vor allem den Bezug zu aktuellen politischen Fragen heraus und hob dabei insbesondere die aufklärende Funktion hervor, die eine historische Betrachtung in der aktuellen politischen Diskussion haben könne. Mit dieser Reduzierung des Geschichtsfernsehens auf eine Art Dienstleistung für das aktuelle Programm wurde er allerdings dem nicht gerecht, was gerade der WDR bisher schon an großen Geschichtsdokumentationen erbracht hat. Und wenn man allein auf die kritisch-aufklärerischen Funktionen abhebt, die eine Geschichtsbetrachtung haben kann, übersieht man auch leicht eine in der TV-Praxis noch viel häufigere Wirkung gegenteiliger Art: dass nämlich Geschichtsfernsehen, gerade wenn es sich unmittelbar auf die politische Aktualität bezieht, oft auch zu politischen Zwecken instrumentalisiert werden kann. Es liefert dann ein zur aktuellen politischen Lage passendes Geschichtsbild, indem komplexe Vorgänge aus vergangenen Zeiten passend zum jeweils angesagten politischen Diskurs vereinfacht werden. …
Beim CSU Filmgespräch wurde über die Online-Auswertung von Filmen diskutiert. Die Die Produzenten kritisieren, dass die öffentlich-rechtlichen Sender verhindern, dass die Produzenten von Video-on-Demand profitieren. Damit würden unternehmerische Finanzierungsstrukturen gestört. BR-Intendant Ulrich Wilhelm erwiderte dazu laut Blickpunkt:Film (02/2015), dass die ARD-Anstalten immer mehr Zuschauer nur online erreichen. Würden sie den Produzenten die Onlinerechte überlassen und die Filme nicht mehr in ihren Mediatheken zeigen, zahlten immer mehr junge Leute die Rundfunkabgabe, ohne ARD-Angebote wahrzunehmen. Das bedrohe die Akzeptanz der Öffentlich-Rechtlichen. Weiterlesen
Alle zwei Jahre müssen ARD, ZDF und Deutschlandradio ihren Finanzbedarf gegenüber der KEF darstellen und die „KEF-Anmeldung“ vornehmen. Üblicherweise war dies bisher immer bis zum 30. April des jeweiligen Jahres der Fall. Damit konnte man garantieren, dass zum Januar… Weiterlesen
„Die professionellen Medien haben Pegida in einer Aufmerksamkeitskaskade auf der Agenda immer weiter nach oben gerückt. In den sich gegenseitig aufschaukelnden Redaktionen herrschte das Pegida-Fieber. … All das summiert sich zu einem Szenario, das für andere Protestbewegungen schlicht unvorstellbar ist.“ Man bereitete den Protestierenden eine „kolossale Bühne“, so Simon Teune, der zu Protesten und sozialen Bewegungen an der TU Berlin forscht, in der Süddeutschen Zeitung. Weiterlesen
WDR-Fernsehdirektor Jörg Schönenborn begründet gegenüber pro media (01/2015), warum der WDR am Programm sparen muss. Dabei greift er auf Argumente zurück, die eingängig, aber oberflächlich sind.
Nur, weil der Rundfunkbeitrag in seiner Höhe gleich bleibt, müssen die Gesamteinnahmen des Systems nicht gleich bleiben. Es kann die Zahl der Beitragszahler steigen, wie auch die der Werbeeinahmen bzw. Ausschüttungen durch die Töchter. Zudem: Die Sender melden bei der KEF ihren Finanzbedarf an. Die KEF erkennt im Jahresschnitt Steigerungen von 1,9% bei Sach- und 2,0% Personalkosten an. Zur Zeit verfügen die Sender über Mehreinnahmen über den anerkannten Bedarf hinaus. Nur diese Mehreinnahmen dürfen sie nicht verwenden. Weiterlesen