„Die Royalisten in ihrem Lauf halten weder Ochs noch Esel auf. Das muss auch Martin Stadelmaier zur Kenntnis nehmen“, schreibt der Tagesspiegel. Schon jetzt wird behauptet, dass 2 Milliarden Menschen die Hochzeit im Fernsehen verfolgen werden. Nur: Wo kommt diese Zahl?
„In der Zahl 2.000.000.000 drückt sich die Sehnsucht des Fernsehens nach Größe aus, nach einer vergangenen Zeit, in der sich die Gesellschaft jeden Abend um das bläulich schimmernde Lagerfeuer versammelte und Informationen und Storys austauschte“, so die Süddeutsche Zeitung.
Es gibt eine Programmbeschwerde, die der Rechtsanwalt Dr. Engelbert Saggel an die ARD richtete, berichtet die Neue Rheinische Zeitung. Über sie soll am nächsten Dienstag, 3. Mai 2011, der NDR-Rundfunkrat beraten. Der Rundfunkrat muss klären, warum die Tagesschau und Tagesthemen, die vom NDR produziert und verantwortet werden, trotz ihres Informationsauftrags eine wesentliche Nachricht verschwiegen, bis heute nicht einmal erwähnt haben.
René Martens ist der Frage nachgegangen, warum so viele Polittalkshows in den öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern von Firmen der Moderatoren produziert werden. „Das Märchen vom Marktwert“ ist sein taz-artikel überschrieben. Er geht auf die verschiedenen Konstruktionen der Moderatorenfirmen ein, vergleicht die Minutenpreise und stellt nicht nur fest, dass eine Minute „Anne Will“ mit 3.164 Euro als bisher teuerster öffentlich-rechtlicher Talk doppelt so teuer wie eine Minute Maischberger (1.552 Euro) ist. Sie wird demnächst klar von Jauchs Sendung (4.487 Euro) übertroffen, der damit mehr koset, „die durchschnittliche Sendeminute eines journalistisch deutlich aufwendigeren ARD-Politmagazins (gemäß letzter KEF-Berechnung 3.764 Euro).“
So meldete es epd medien gestern: Durch den Verzicht auf Sportgroßereignisse sparen ARD und ZDF im deutlich dreistelligen Millionenbereich. Geld, das sie den treuen Gebührenzahlern zurückgeben wollen.
Nach der verlorenen Wahl in Baden-Württemberg muss die CDU einen neuen Koordinator für ihre Medienpolitik suchen. Bisher war dies die Aufgabe der Stuttgarter Staatskanzlei. Neue Staatsverträge müssen die Länderchefs einstimmig beschließen, ansonsten bleibt alles beim ALTEN. Das koordinierende Land tritt auch als Wortführer auf. Medienpolitik ist also vor allem ein Kompromissgeschäft,