Die parteipolitische Zusammensetzung der Talkrunden offenbart zum einen die parteipolitischen Präferenzen der Redaktionen. Zum anderen wird offensichtlich, dass hier insgesamt, über alle Redaktionen und also den öffentlich-rechtlichen Rundfunk gesehen, gegen den Geist des Rundfunkstaatsvertrages verstoßen wird.
Als SR-Verwaltungsratsvorsitzender hatte sich der heutige Intendant des Saarländischen Rundfunks Thomas Kleist bereits für eine Reform des Finanzausgleichs ausgesprochen. Zuletzt plädierte er im Oktober 2010 für dessen Anhebung. Eine solche Erhöhung müssten die Bundesländer einstimmig beschließen.
Seit 1997 gibt es im Fernsehen den Kinderkanal. Seit Anfang der 90ert Jahre betreiben einzelne ARD-Anstalten Jugendwellen. Doch ein öffentlich-rechtliches Kinderradio gibt es bis heute nicht. Dabei werden Hörgewohnheiten schon in der Kindheit geprägt. Sicher, es gibt auf einzelnen ARD-Wellen Fenster für ein Kinderprogramm. Der WDR hat Anfang des Jahres die Verbreitung seines Kinderradioversuchsprojekts auf der digitalen Mittelwelle eingestellt, da es zu wenig Hörerinnen und Hörer hatte. (Allerdings gibt es auch nicht viele, die die digitale Mittelwelle empfangen können.) Einzelne Sender bieten auch im Internet einen entsprechenden Stream, in dem einzelne Sendungen zusammengestellt sind. Doch das ist zu wenig.
Nach einer Studie der Otto-Brenner-Stiftung und „netzwerk recherche“ sinkt der Informationsanteil im Ersten. Festzustellen sei eine Boulevardisierung bei ARD und ZDF. In der Hauptsendezeit liefen Infotainment und Boulevardprogramm – dies sei ein Widerspruch zum öffentlich-rechtlichen Bildungsauftrag, so das Fazit der Studie von Fritz Wolf.
Dem widerspricht Volker Herres als Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen: Der Informationsanteil im Ersten sei mitnichten zurückgegangen, vielmehr blieb er in den letzten Jahren konstant. So lag der Informationsanteil 2010 bei 43 Prozent. Auch wenn der Streit schon einen Monat zurückliegt, soll er hier dokumentiert werden, da er charakteristisch für das Agieren einiger Spitzenvertreter der ARD ist.
Die ARD hat sich gegen einen Bericht der „Financial Times Deutschland“ zur Wehr gesetzt, wonach der öffentlich-rechtliche Sender von 2009 bis 2012 doppelt so viel Geld für Online-Aktivitäten ausgegeben haben soll wie im Zeitraum von 2005 bis 2008, meldet sat+kabel.