ARD

Wer profitiert eigentlich von den Millionendeals der Talkshow-Moderatoren?

René Martens ist der Frage nachgegangen, warum so viele Polittalkshows in den öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern von Firmen der Moderatoren produziert werden. „Das Märchen vom Marktwert“ ist sein taz-artikel überschrieben. Er geht auf die verschiedenen Konstruktionen der Moderatorenfirmen ein, vergleicht die Minutenpreise und stellt nicht nur fest, dass eine Minute „Anne Will“ mit 3.164 Euro als bisher teuerster öffentlich-rechtlicher Talk doppelt so teuer wie eine Minute Maischberger (1.552 Euro) ist. Sie wird demnächst klar von Jauchs Sendung (4.487 Euro) übertroffen, der damit mehr koset, „die durchschnittliche Sendeminute eines journalistisch deutlich aufwendigeren ARD-Politmagazins (gemäß letzter KEF-Berechnung 3.764 Euro).“

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CDU-Länder suchen neuen Koordinator ihrer Medienpolitik

Nach der verlorenen Wahl in Baden-Württemberg muss die CDU einen neuen Koordinator für ihre Medienpolitik suchen. Bisher war dies die Aufgabe der Stuttgarter Staatskanzlei. Neue Staatsverträge müssen die Länderchefs einstimmig beschließen, ansonsten bleibt alles beim ALTEN. Das koordinierende Land tritt auch als Wortführer auf. Medienpolitik ist also vor allem ein Kompromissgeschäft,

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Wieso die ARD einzelne Sportler reich machen muss

Heute hat der Sportausschuss des Bundestages ARD und ZDF sowie den DLV eingeladen. Es geht um die Fernseh-Berichterstattung zur Leichtathletik-WM. Abgesehen davon, dass die Vizepräsidentin des DLV nicht eingeladen werden muss – sie ist Vorsitzende des Ausschusses – hätte der Ausschuss das Thema besser etwas weiter gefasst. Wieso thematisiert man nur die Fernsehübertragung eines Ereignisses einer Sportart? Wieso macht man sich zum Lobbyisten eines Verbandes, der die Fernsehrechte an eine Agentur weitergereicht hat, die damit natürlich Gewinn machen will? So ist es für ARD und ZDF ein Leichtes darauf zu verweisen, dass man mit Gebührengeldern sparsam umgehen muss. Anscheinend hat ja keiner für die deutschen TV-Rechte mehr geboten als ARD und ZDF. Mit ihrem Verweis auf die Marktpreise sind ARD und ZDF „aus dem Schneider“.

Oder wollen die Abgeordneten verlangen, dass ARD und ZDF mehr Gebührengelder ausgeben als nötig? Mit welcher Begründung? Wem helfen Sie? Wohl weder dem DLV oder gar den Sportlerinnen und Sportlern, sondern der Agentur, die die Vermarktung der TV-Rechte erworben hat.

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Spitzenstreit bei der ARD: Generalsekretärin verklagt Intendanten wegen Mobbings

Zum 1. Juli 2006 wurde Verena Wiedemann die Generalsekretärin der ARD. Sie kam aus Brüssel. Dort war sie 13 lange Jahre Leiterin des ARD-Verbindungsbüros, das sie selbst aufgebaut hatte – also die Lobbyistin der ARD. Ein Jahr zuvor hatten die Ministerpräsidenten die Rundfunkgebühr nicht so erhöht, wie es die Kommission zur Ermittlung der Finanzen vorgeschlagen hatte. Damals glaubten die Intendanten offensichtlich, dass sie auch in Deutschland eine Lobbyistin brauchten. Sie sei verantwortlich für die strategische Positionierung der ARD, die Interessenvertretung nach außen und die Öffentlichkeitsarbeit, heißt es auf ard.de/intern „Die Generalsekretärin ist zugleich stellvertretende Vorsitzende der ARD-Strategiegruppe. Sie hat ein Zutritts- und Mitwirkungsrecht in allen Kommissionen und Arbeitsgruppen, auch bei den Tochterunternehmen, in der Fernsehprogrammkonferenz und den ARD-politisch relevanten Gremien, soweit sie dies für erforderlich hält.“

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Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)